Employer-Branding auf Social: Welche visuellen Signale wirken?

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Employer-Branding auf Social: Welche visuellen Signale wirken?

Bevor jemand eine Stellenanzeige anklickt, formt sich bereits ein Bild vom Arbeitgeber – oft durch Social-Posts, Kurzvideos und Mitarbeiter-Stories. Vertrauen ist dabei die Währung: Laut Edelman Trust Barometer 2025 bleibt „mein Arbeitgeber“ für Beschäftigte eine der vertrauenswürdigsten Instanzen; parallel sinkt das Vertrauen in mediale Mittler und klassische Sprecherrollen. Authentische, unmittelbar erlebbare Inhalte schlagen daher polierte Image-Claims.

Was auf LinkedIn funktioniert

Auf LinkedIn performen Formate, die berufliche Relevanz in Sekunden sichtbar machen: reale Menschen, klare Problem-Nutzen-Story, ein kurzer Beleg (Zahl, Mini-Case) – als Kurzvideo mit Untertiteln oder als Bild/Video-Kombi. LinkedIn empfiehlt für Employer-Branding explizit authentische Mitarbeiter-Einblicke, klare Botschaften und regelmäßige Aktivierung von Mitarbeitenden als Botschafter:innen. Kandidat:innen bewerten Informationen von Beschäftigten als besonders glaubwürdig, deutlich höher als Corporate-Statements von den Unternehmen.

Signal dahinter: Wenn echte Mitarbeitende in konkreten Arbeitssituationen zu sehen sind, wirkt das glaubwürdig und verständlich.

Was auf Instagram funktioniert

Instagram belohnt vertikale, schnell erfassbare Erzählungen mit menschlicher Nähe: kurze Reels (9:16) mit Hook in den ersten Sekunden, deutlich lesbaren Overlays und situativen Einblicken (Werkstatt, Office, Kundenprojekt). Offizielle Creator-Guides betonen „hook, clarity, consistency“ – also sofort erkennen lassen, worum es geht, und Wiedererkennbarkeit in Stil und Rhythmus. Behind-the-Scenes, „Day-in-the-Life“, Vorher/Nachher und Mini-Learnings funktionieren zuverlässig – vorausgesetzt, echte Mitarbeitende stehen im Zentrum, nicht Stock-Ästhetik.

Signal dahinter: Nähe + Wiederholung. Wiederholte Berührung mit der Arbeitgebermarke steigert die Bewerbungswahrscheinlichkeit messbar, zeigt u. a. Glassdoor: Sichtkontakte und Follows erhöhen die Chance, dass Interessierte tatsächlich konvertieren.

Was auf YouTube funktioniert

YouTube liefert Tiefe: suchfähige Erklärvideos (3–10 Minuten) zu Rollen, Tools und Arbeitsweisen – mit Kapiteln zur schnellen Navigation. Ergänzend leisten Shorts (bis zu 3 Minuten) den Teaser-Job im Feed und führen in die Longform. Funktioniert besonders gut: „Wie wir arbeiten“-Walkthroughs, Team-Vorstellungen mit Aufgabenbezug und reale Projekt-Demos (kein Werbespot-Ton). YouTube empfiehlt Kapitel explizit, um längere Inhalte auffindbar und nutzbar zu machen.

Signal dahinter: Kompetenz + Orientierung. Wer zeigt, wie gearbeitet wird, reduziert Unsicherheit im Bewerbungsprozess – ein wiederkehrendes Hemmnis laut LinkedIn-Daten.

Was auf TikTok funktioniert

TikTok ist die Bühne für Edutainment: kurze, trendnahe Mikro-Storys – ideal, wenn echte Mitarbeitende in natürlichem Setting sprechen. Offizielle Best-Practice-Leitfäden von TikTok for Business raten zu „TikTok-first“ Storytelling, klaren Safe-Areas, regelmäßiger Creative-Erneuerung und konsequent vertikaler Produktion; Formate lassen Spielraum bis zu langen Uploads, performant bleibt meist kurz bis mittellang, solange der Mehrwert trägt. Creative Center liefert zudem Live-Einblicke in funktionierende Sounds/Mechaniken für Ideation.

Signal dahinter: Spontane Glaubwürdigkeit. Gerade bei sinkendem Vertrauen in klassische Sprecher:innen steigt der Wert direkter Stimmen. Authentische Mitarbeitende statt geskripteter Werbeclaims!

Was überall wirkt: Muster, die sich durchziehen

  • Echte Mitarbeitende als glaubwürdigste Quelle. Seit Jahren zeigen LinkedIn-Erhebungen: Beschäftigte werden deutlich vertrauenswürdiger eingeschätzt als „die Firma“. Das kann genutzt werden um Team-Stimmen sichtbar zu machen und so Vertrauen aufzubauen (Testimonials, Takeovers, AMA-Clips).
  • Transparenz und Erwartungsmanagement. HBR und Glassdoor verweisen darauf, dass Marken, die das versprochene Erlebnis auch liefern und Einblicke nicht „glattziehen“, bessere Bewerbungs- und Bindungswerte erzielen.
  • Wiederholte, konsistente Touchpoints. Mehrfachkontakte mit klarer Erzählung (Purpose → Team → Arbeitsweise) steigern Bewerbungsneigung. Social-Berührungspunkte sind laut Benchmarks zentrale Recherche-quellen für Jobsuchende.

Fazit

Employer-Branding 2025 heißt: Menschen vor Motive, Arbeitsrealität vor Werbeästhetik und Kohärenz über Kanäle. Wer echte Mitarbeitende sichtbar macht, Arbeitsweisen erklärt und Erwartungen ehrlich setzt, profitiert doppelt: In Vertrauen und Conversion. Die Plattformen unterscheiden sich im Tempo und in der Tiefe, nicht im Kernprinzip: Authentische, belegte Einblicke schlagen Claims.

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